Konjunktur 2022 – von negativ bis optimistisch


Von:  BV, GIT - Isabel Birk / 27.06.2022 / 14:16


FRANKFURT. Seit drei Jahren führen wir die jährliche Konjunkturbefragung mit forsa durch. Nach der Befragung im März 2022 liegen jetzt die Ergebnisse vor. Fazit gegenüber 2021 ist eine Spanne von negativ bis verhaltener Optimismus.


Zuerst unser herzlicher Dank an Sie, dass Sie sich die Zeit für die Teilnahme genommen haben. Bei 1.000 Rückläufen können wir für 2022 ein gutes und repräsentatives Bild unserer Branche zeichnen!

Natürlich fallen die Ergebnisse in den Landesinnungsverbänden unterschiedlich aus. Hier ist auch Vorsicht bei der Bewertung geboten, weil nicht durchgängig eine repräsentative Zahl an Antworten vorliegt.
Die bundesweiten Ergebnisse aber sind für uns als Verband und unsere Argumentation in wirtschaftlichen und politischen Fragen unverzichtbar, zumal sie in jeder Hinsicht ein Bewusstsein für die Situation der Branche schaffen. Daher werden die Ergebnisse auch der Branchenpresse zur Verfügung gestellt.

Das Fazit:

  • Die Umsatzerwartungen sind verhaltener
    • Wirtschaftlich gibt es keinen Zusammenhang (mehr) mit Corona, sondern mit den steigenden Preisen bei Kraftstoffen etc., aber auch Rohstoffen und Material
    • Hier, vor allem aber auch bei den Dokumentationspflichten wünschen sich die Betriebe mit Einsatz und Vertretung der Berufsorganisation
  • Corona macht allenfalls noch organisatorisch zu schaffen
  • Der Auftragsbestand ist noch einmal gestiegen (von 12,5 auf 13,1 Wochen), jetzt mit Verschiebung in den Liv, aber das liegt (u. a.) auch am wechselnden Teilnehmerpool
  • Gegenüber den Planwerten liegen wir weiter gut im Rahmen der Realität
    • die Spanne des Stundenverrechnungssatzes liegt bei 41 bis 50 Euro bzw. 51 bis 60 Euro/Std.
    • Ähnlich die Bandbreite beim durchsetzbaren Marktpreis
    • Bei dieser Frage fällt auf, dass der Anteil von 25 % mit der Angabe "weiß nicht/keine Angabe" auf 12 % gesunken ist. Ob inzwischen (wieder) Kostenbewusstsein in den Fokus rückt, kann man nur vermuten
  • Der Anteil derer, die nicht (mehr) ausbilden liegt bei 22 % (+2 %-Punkte gegenüber 2021), auf der anderen Seite macht der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel weiter zu schaffen.

Die Ergebnisse kurz und knapp:

  • 1.000 Antworten
  • Es haben sich Betriebe aus allen Landesverbänden beteiligt, vor allem aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein

Beteiligung von Betrieben aller Größen

  • bis   4 Personen (354 = 35 %)
  • bis   9 Personen (320 = 32 %)
  • bis 19 Personen (190 = 19 %)
  • ab 20 Personen (136 = 14 %)

Umsatzverteilung über alle Betriebsgrößen

  • 80 % des Umsatzes: Sanierung
  • 20 % des Umsatzes: Neubau

Auftraggeber über alle Betriebsgrößen

  • privat (59,6 %)
  • Wohnungs-/Gebäudewirtschaft (15 %)
  • gewerbliche Auftraggeber (14,2 %)
  • öffentliche Auftraggeber (11,2 %)

Beschäftigungssituation

  • 56 % planen Stellenbesetzungen 
  • Größere Betriebe zu 86 %
  • Überwiegend werden Gesellen oder gewerbliche Auszubildende gesucht

Konjunkturelle Lage und zukünftige Erwartungen
Die Erwartungen 2022 sind deutlich weniger positiv – und auch Ertragslage, Rendite und Umsatzentwicklung 2022 werden etwas trüber gesehen als 2021

Auftragsvorlauf/-bestand

  • Bundesdurchschnittlich sind es gegenüber 2021 mit 14,3 Wochen weitere zwei Wochen, wobei die Spanne zwischen 8,4 bis 18,2 Wochen liegt
  • Bei Kleinbetrieben sind es 13,1 Wochen (+ 3,7 Wochen)

Erwartungen bei der Beschäftigtenentwicklung

  • 66 % der Betriebe sagen unverändert
  • 19 % antworten: steigend (überwiegend gewerblich/Azubi)
  • 12 % rechnen mit sinkenden Zahlen (meist gewerblich/Azubi)

Ausbildungssituation

  • 54 % (+ 3 %-Punkte) haben wachsende Probleme mit der Besetzung von Ausbildungsplätzen
  • Eine gute/passende Besetzung gelingt aktuell 22 %
  • 22 % der Betriebe bilden nicht (mehr) aus

Die größten Belastungen

  • Energie-, Rohstoff-, Materialpreise (74 %)
  • Fachkräftemangel (66 %)
  • Politische, rechtliche, wirtschaftliche Rahmenbedingungen (64 %)
  • Weitere Belastungen sind die Arbeitskosten (48 %)

Arbeitszeiterfassung und Spesenabrechnung

  • 65 % der Betriebe erfassen die Arbeitszeit manuell, größere Unternehmen nutzen meist digitale Lösungen (57 %)
  • Und geht es um Fernentsendung, erhalten Mitarbeiter Spesen vorab in bar.

→ Kompletter Konjunkturbericht 2022
→ Komprimierter Flyer Zahlen Daten Fakten 2022


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